Lawinensituation im Jänner 2019 (13.01.2019)

Ungewöhnlich große Neuschneezuwächse wurden in Teilen der Ostalpen Anfang Jänner 2019 verzeichnet. Und man muss schon 50 Jahre zurückblicken, um auf vergleichbare Situationen zu stoßen. Laut ZAMG gab es die höchste gemessene Schneehöhe in der ersten Jännerhälfte in Windischgarten am 13. Jänner 1968, auf der Schmittenhöhe am 13. Jänner 1954. Auch die Neuschneesummen sind extrem. Nach den Auswertungen der ZAMG sind in Hochfilzen in den ersten 10 Tagen des Jänner 311 Zentimeter Neuschnee zusammengekommen.
Katastrophale Lawinensituationen (die ja zumeist eine Folge von intensiven Schneefällen sind) können ebenfalls als nicht gerade typisch für diese Periode angesehen werden. Die Statistik zeigt, dass sich von den großen Lawinenzyklen nur zwei (Jänner 1954 und Jänner 1968) in den ersten beiden Jännerwochen ereigneten. Häufiger treten derartige Zyklen Ende Jänner, im Februar oder März auf.
Im langjährigen Durchschnitt gibt es im Abstand von etwa 6 bis 7 Jahren besonders folgenschwere Lawinensituationen.
Schutzmaßnahmen haben aber bewirkt, dass sich die Zahl der Opfer infolge von großen bis in den Talbereich vordringen Lawinen deutlich verringert hat. So waren von 1947 bis 1980 noch 41% aller Toten durch Katastrophenlawinen bedingt, während im Zeitraum von 1981 bis 2016 dieser Wert auf 9% gesunken ist. Die `verbleibenden´ 91% der Opfer werden im touristischen Bereich (Skitourengeher und Variantenfahrer) verzeichnet.
Um die Opferzahlen im Touren- und Variantenbereich fortan zu senken, wird auch weiterhin – wie schon bisher – auf bestmögliche Information und Aufklärungsarbeit zu setzen sein.

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