Lawinensituation im Februar 2023 (07.02.2023)

Genau ein Jahr nach den folgenschweren Lawinenereignissen vom 4.2.2022 ereignete sich auch im Jahr 2023 eine Serie schwerer Lawinenunfälle. Die Witterungsbedingungen ähnelten jenen des Jahres 2022. Eine Nordwest-Wetterlage brachte vom 2.2.2023 bis 5.2.2023 in mehreren Niederschlagsstaffeln bis zu 80cm Neuschnee. Dazu kam der bis Ende Jänner sehr schneearme Winter, wodurch der Aufbau kantiger Kristalle in der Schneedecke begünstigt wurde. Der durch den stürmischen Wind verfrachtete Schnee kam somit auf einer lockeren Altschneedecke zu liegen, was insgesamt zu einem markanten Anstieg der Lawinengefahr führte.

Diese Situation hat im Zeitraum 3.2.2023 und 5.2.2023 zu unzähligen Lawinenabgängen geführt; allein im touristischen Bereich wurden 7 Opfer verzeichnet; so gab es am 3.2. 2 Tote zu beklagen (Königstal (1T) und Waldmendinger Horn (1T)), am 4. 2. 4 Opfer (Variante Törli unterhalb des Kapall (2T), Aifner Spitze (1T), Variante unterhalb des Gedrechter (1T)) und am 5.2. 1 Todesopfer (Eisenkar (1T)). Zudem wurde am 4.2. im Gemeindegebiet Nußdorf-Debant ein Schneepflugfahrer von einer Lawine erfasst und kam dabei ums Leben. Diese Zahlen bestätigen einmal mehr die seit vielen Jahren gemachte Beobachtung, dass Lawinenunfälle zumeist konzentriert an nur wenigen Tagen eines Winters auftreten. So gibt es fast jeden Winter (abhängig von den Witterungsbedingungen und dem Schneedeckenaufbau) zwischen ein und vier kritische Perioden mit einer Häufung von touristischen Lawinenunfällen (zumeist in Verbindung mit Neuschnee). Nicht selten ereignen sich in nur wenigen Tagen 20 bis 25 % aller Unfälle eines Winters.    

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